In corona- und impfkritischen Kreisen hat sich die Vorstellung etabliert, dass sog. Spike-Proteine von geimpften auf ungeimpfte Individuen übertragen werden könnten. Dies könne dann wiederum zufolge haben, dass schädliche Wirkungen der Impfung auch bei ungeimpften Individuen auftreten.
Die Angst vor diesem sog. Shedding ist derart wirkmächtig, dass in besagten Kreisen verkehrende Individuen den Kontakt zu Geimpften vermeiden. Doch stellt das Shedding eine reale, objektive Gefahr dar?
Corona- und impfkritische Aktivisten halten sich selbst oftmals für „aufgeklärt“ und umfassend informiert und blicken entsprechend auf ihre vermeintlich naiven, ignoranten und verantwortungslosen politisch-gesellschaftlichen Gegenspieler herab. Umgekehrt verhält es sich in vielen Fällen jedoch spiegelbildlich – letztere halten besagte Kritiker für verantwortungslose Verschwörungsphantasten, die andere durch ihre achtlose Kontaktfreude in Gefahr bringen.
Fällt Dir eine weitere Parallele zwischen den beiden Lagern auf? Auf beiden Seiten der Spaltung wird der Kontakt zur Gegenseite aus Angst vor einer unsichtbaren Bedrohung vermieden. Die einen haben Angst vor einer Übertragung von Viren, die anderen vor einer Übertragung von Spike-Proteinen.
Könnte es sein, dass die Kritiker den Befürwortern unbewusst Recht geben, da jene offenbar selber Angst vor einer unsicht- und übertragbaren Bedrohung haben? Könnte es sein, dass auch die Kritiker sich ihrer vordergründig vertretenen Auffassung nicht sicher sind?
Könnte es auch hier sein, dass weder die eine, noch die andere Seite die Wirklichkeit mit ihrer jeweiligen Ansicht erfasst?
Ungeachtet dessen, ob ein Krankheitserreger denn nun wirklich existiert, kann er nur dann eine Gefahr für einen Organismus darstellen, wenn dieser eine entsprechende Schwachstelle aufweist. Ein Virus ist nur insoweit gefährlich, wie das jeweilige Immunsystem schwach ist. Ebenso verhält es sich mit den angeblichen Shedding-Proteinen: sofern diese tatsächlich existierten, können sie lediglich Organismen mit entsprechenden Schwachstellen gefährden. Dieser einfache, fundamentale Zusammenhang wird insbesondere dadurch verdeutlicht, dass eben nicht alle erkranken, die etwaigen Krankheitserregern oder auch Spike-Proteinen ausgesetzt sind oder waren.
Erscheint es vor diesem Hintergrund nicht viel sinnvoller, das Augenmerk auf mögliche eigene Schwachstellen zu richten, anstatt einen Befall mit vermeintlich äußerlichen Erregern wie etwa Spike-Proteinen zu vermeiden?
Wird, sofern Du Dich einem der beiden Lager zuordnest, die Angst und das daraus resultierende Verhalten der anderen Seite vielleicht für Dich nachvollziehbar und vor allem nach-FÜHL-bar? Hältst Du Dich wirklich für aufgeklärter und verantwortungsvoller als Deine Gegenspieler?
Welche Rolle spielt es überhaupt, ob die anderen vermeintlich oder tatsächlich unaufgeklärt und verantwortungslos sind? An sich könnte es Dir doch gleich sein, was die anderen tun und denken. Warum löst es dennoch eine emotionale Reaktion in Dir aus? Warum willst Du die anderen aufklären?
Mehr zum Thema erfährst Du in der dritten Ausgabe des Warawesa-Podcast.